Handschutz
Wenn was schief geht, sind es oft unsere Hände, die verletzt werden, da die meisten Arbeiten mit den Händen ausgeführt werden. Ein sicherer und wirksamer Schutz unserer Hände ist daher äußerst wichtig. Unsere Erläuterungen helfen Ihnen bei der Wahl des richtigen Produkts zu helfen.
Für jeden Einsatzzweck bieten wir den passenden Handschutz.
Tipps zur richtigen Anwendung von Schutzhandschuhen
Nach der PSA-Richtlinie (EU) 2016/425 muss der Arbeitgeber die Risiken am Arbeitsplatz prüfen, bewerten und den Beschäftigten entsprechende Schutzausrüstung bereitstellen. Der Arbeitgeber wird ferner verpflichtet, die Beschäftigten über die sicherheitsgerechte Benutzung der PSA zu unterweisen.
Sinnvolle Regeln für die Anwedung von Schutzhandschuhen
- Jeder Benutzer erhält eigene Schutzhandschuhe.
- Nur Schutzhandschuhe mit CE-Kennzeichnung verwenden
- Individuelle Passform beachten. Das reduziert die Unfallgefahr.
- Schutzhandschuhe rechtzeitig wechseln, insbesondere wenn man darunter stark schwitzt. Das vermeidet Hautreizungen.
- Wenn nötig Baumwollunterziehhandschuhe zur Schweißaufnahme verwenden
- Keine defekten Schutzhandschuhe verwenden.
- Mehrfach verwendbare Schutzhandschuhe vor dem Ausziehen reinigen.
- Einmalschutzhandschuhe nur einmal verwenden.
- Hände vor dem Anziehen der Handschuhe waschen und trocken.
- Mehrweg-Schutzhandschuhe am Unterarm umstülpen.
Welche Kategorien von Schutzhandschuhen gibt es?
Produktart
- Allgemeine Einmalhandschuhe
- Laborhandschuhe
- Reinraumhandschuhe
- OP-Handschuhe
Schutzzweck
- Allergieschutz
- Schutz vor Chemikalien
- Schutz vor Chemikalien
- Schutz vor Viren
Material
- Nitril
- Naturlatex
- Nitril und Neopren
- Neopren
- Polyisopren
- PVC (Vinyl)
PSA-Schutzklasse
- Kategorie 1: Einfaches Risiko mit wenig oder keiner Verletzungsgefahr.
- Kategorie 2: Mittleres Risiko für gefährlichere Tätigkeiten, u.a. mechanische Risiken.
- Tödliche Risiken oder Gefahren, die schwere und irreversible Gesundheitsschäden verursachen können, wie z. B. Kontakt mit Chemikalien, Hitze und extremer Kälte.
Weitere Unterscheidungsmerkmale
- Sterilität
- Reinraumklasse
- Länge und Größe
Häufig gestellte Fragen:
Was bedeutet AQL?
AQL steht für Annehmbare Qualitätsgrenzlage oder engl. Acceptable Quality Level. Die Annehmbare Qualitätsgrenzlage gibt an, wie hoch der maximale Anteil fehlerhafter Teile in einem Los sein darf, ohne dass negative Rückschlüsse hinsichtlich der Qualität auf die gesamte Produktion gezogen werden müssen.
Es wird ein Stichprobensystem zur zuverlässigen Qualitätssicherung festgelegt. Die AQL-Zahl, eine Prozentangabe zum zulässigen Fehleranteil im Los, und das Prüfniveau bestimmen, ob eine Produktion den Qualitätsstandards genügt.
Die Verfahren zur Stichprobenprüfung und deren annehmbare Qualitätsgrenzlagen werden in fünf Teilen der ISO 3951 beschrieben. Der repräsentative Teil muss je nach Qualitätsmerkmal(en) und notwendigen Stichprobenverfahren herangezogen werden.
Welche Anforderungen muss ein Schutzhandschuh erfüllen?
Es gibt allgemeine und spezielle Anforderungen an Schutzhandschuhe. Die EN 420 definiert allgemeine Anforderungen. Sie legt die für alle Schutzhandschuhe anzuwendenden relevanten Prüfverfahren und die allgemeinen Anforderungen sowie vorzunehmende Kennzeichnung fest. Sie ist in Verbindung mit den spezifischen Normen für die Anwendungsbereiche anzuwenden. Für etwaige Prüfkriterien der entsprechenden Normen wird ein Leistungsindikator eingeführt. Bezeichnend für eine hohe Leistungsstufe ist ein hoher Leistungsindikator. Ein Leistungsindikator von 0 gibt an, dass keine Prüfung statt gefunden hat.
Welche Anforderungen gibt es an medizinische Handschuhe zum einmaligen Gebrauch?
Diese Anforderungen werden in der EN 455 definiert.
Teil 1: Legt Anforderungen und Prüfung auf Dichtheit von medizinischen Handschuhen zum einmaligen Gebrauch fest, um den Patienten und den Anwender vor Kontamination zu schützen.
Teil 2: Legt Anforderungen und Prüfmethoden der physikalischen Eigenschaften medizinischer Handschuhe zum einmaligen Gebrauch fest, um sicherzustellen, dass bei Gebrauch ausreichender Schutz vor Kontamination für Patient und Anwender gewährleistet und aufrechterhalten wird.
Teil 3: Häufig werden unerwünschte Reaktionen durch spezifische Allergene hervorgerufen, die in Handschuhen vorhanden sein können. Mehrere Faktoren beein° ussen das Risiko, solche Reaktionen auszulösen. Teil 3 der EN 455 legt Anforderungen an die Bewertung der biologischen Sicherheit von medizinischen Einmalhandschuhen als Teil des Risikomanagements in Übereinstimmung mit EN ISO 10993 fest.
Teil 4: Legt Anforderungen an die Mindesthaltbarkeitsdauer von medizinischen Handschuhen zum einmaligen Gebrauch fest.
Welche Anforderungen gibt es an Schutzhandschuhe gegen mechanische Risiken?
Diese Anforderungen werden in der EN 388 definiert. In dieser Norm werden alle Anforderungen und Prüfverfahren für Handschuhe zum Schutz vor mechanischen Risiken festgelegt. Insbesondere werden Handschuhe auf ihre Abrieb-, Schnitt-, Weiterreiß- und Durchstichfestigkeit geprüft und bewertet. Die Schutzfunktion gegen mechanische Verletzungen wird mit einem Piktogramm und vier Buchstaben (Leistungsindex) angezeigt. Sie weisen auf die jeweiligen Leistungsstufen hin.
Welche Anforderungen gibt es an Schutzhandschuhe gegen thermische Risiken?
Diese Anforderungen werden in der EN 407 definiert. Hier werden alle Anforderungen und Prüfverfahren für Handschuhe festgelegt, die den Anwender gegen Feuer, Kontaktwärme, konvektive Wärme, Strahlungswärme sowie kleine und große Mengen flüssigen Metalls schützen.
Die Art und der Grad der Schutzfunktion werden durch ein Piktogramm angegeben, das sich auf spezifische Schutzeigenschaften bezieht. Entsprechend des Einsatzbereiches müssen nur für die Anwendung relevanten Prüfverfahren durchgeführt werden. Wird statt einer dieser Ziffern ein „X“ angegeben, dann bedeutet dies, dass diese Schutzeigenschaft nicht getestet wurde.
Welche Anforderungen gibt es an Schutzhandschuhe gegen Kälte?
Diese Anforderungen werden in der EN 511 definiert. Diese Norm beinhaltet Vorgaben für Handschuhe, die den Anwender vor Kälte schützen sollen. Es werden insbesondere die Konvektionskälte-, Kontaktkälte- und die Wasserfestigkeit nach DIN ISO 15383 geprüft. Die Schutzfunktion gegen Kälte wird durch ein Piktogramm und drei Leistungsindizes in Verbindung mit den spezifischen Schutzeigenschaften angegeben
Welche Anforderungen gibt es an Schutzhandschuhe gegen Chemikalien und Mikroorganismen?
Diese Anforderungen werden in der EN 374 definiert. Diese Norm legt die Eigenschaften von Handschuhen zum Schutz des Anwenders vor Chemikalien und/oder Mikroorganismen fest. Sie gilt in Verbindung mit der Grundnorm DIN EN 420 und legt keine Anforderungen gegen jegliche Gefährdungen durch mechanische Beanspruchung fest. Hier wird auf die DIN EN 388 verwiesen.
Die DIN EN 374 besteht aus vier Teilen:
Teil 1: Terminologie und Leistungsanforderungen Diese Norm legt Anforderungen fest, die den Benutzer gegen Chemikalien und/oder Mikroorganismen schützen und definiert die gebräuchlichen Begriffe.
Teil 2: Bestimmung des Widerstandes gegen Penetration von Chemikalien. In dieser Norm wird ein Prüfverfahren für den Widerstand bei Handschuhen gegen Penetration, die gegen Chemikalien und/oder Mikroorganismen schützen, beschrieben.
Teil 3: Bestimmung des Widerstandes gegen Permeation von Chemikalien. Diese Norm behandelt die Bestimmung des Widerstandes von Werkstoffen für Schutzhandschuhe gegen die Permeation von möglicherweise gefährdenden, nicht gasförmigen Chemikalien unter der Bedingung des ununterbrochenen Kontaktes.
Teil 4: Bestimmung des Widerstandes gegen Degradation durch Chemikalien. Diese Europäische Norm legt das Prüfverfahren für die Bestimmung des Widerstands von Werkstoffen für Schutzhandschuhe gegen Degradation durch gefährliche Chemikalien bei ständigem Kontakt fest.
Wie kann ich herausfinden, für welche Chemikalie welcher Handschuh Schutz bietet?
Verwenden Sie unsere Auswahlhilfe für Handschuhe zum Schutz gegen Chemikalien, die ein Orientierungshilfe bietet.